Der Landschaftspflegeverband „Oberes Vogtland“ e.V., gegründet 1990, ist der älteste aller Landschaftspflegeverbände in Sachsen. Handlungsschwerpunkt des in Markneukirchen ansässigen Vereins ist das Landschaftsschutzgebiet „Oberes Vogtland“, welches im Naturpark Erzgebirge/Vogtland liegt.
Der Verband widmet sich in erster Linie dem Erhalt der einmaligen regionaltypischen Kulturlandschaft. Dabei geht es vorrangig darum, wertvolle Offenlandbereiche vor weiterer infrastruktureller Überladung und Betonierung, aber auch vor Aufforstung und Sukzession zu schützen.
Als Eigentümer des Riedelhofes fungiert der Verband gleichzeitig als Initiator verschiedener Kunst-, Kultur- und Umweltbildungsprojekte, die mit viel Engagement verwirklicht werden.
Der LPV pflegt zahlreiche für die Landwirtschaft unattraktive, aber dennoch wertvolle Biotp- und Wiesenflächen.
Neben der klassischen Biotoppflege: mähen, pflanzen, beräumen, engagiert sich der Landschaftspflegeverband für den Biotopverbund, für die Entwicklung der NATURA 2000-Gebiete im Grenzgebiet sowie den Erhalt artenreicher Grünlandstandorte.
Der Landschaftspflegeverband führt konkrete Artenschutz- und Erhaltungsmaßnahmen durch.
Beispiele dafür sind der Amphibienschutz an Straßen, der Bau von Nisthilfen und Insektenhotels sowie verschiedene Monitorings.
Außerdem werden Artenschutzmaßnahmen des DVL-Landesverbandes umgesetzt und praktisch unterstützt. U. a. für Abbiss-Scheckenfalter, Kreuzotter, Haselmaus oder Braunkehlchen
Ausgangspunkt für die seit Mitte der neunziger Jahre begonnenen Obstprojekte ist die Tatsache, dass regionale dem Klima angepasste und somit bodenständige, aber auch
ertragssichere Obstsorten durch zentrale Baumschulware immer mehr verdrängt werden. Obstsortenempfehlungen aus den Zwanziger Jahren belegen eine klimatische Sonderstellung der Grenzregion.
Ziel ist es, die für das Projektgebiet typischen, reich tragenden Obstsorten aus kulturhistorischen wirtschaftlichen und naturschützerischen Gesichtspunkten zu erhalten. Schönheit,
Umweltverträglichkeit, Zweckmäßigkeit und auch die Nutzung haben in der Geschichte des Streuobstanbaus immer eine Einheit gebildet. Aus diesem Grund ist die Installierung ökologisch regionaler
Wirtschaftskreisläufe in dem Obst für Mostereien, aber auch Tafelobst aus der eigenen Region und damit transportvermeidend und somit energiesparend und frisch auf den Tisch gelangt, wesentlich. Das
Aussterben bedrohter Obstsorten durch das Anlegen von natürlichen Genreserven aufzuhalten, ist ein weiteres Zielvorhaben.
Für das Streuobstprojekt hat der Landschaftspflegeverband den Sächsischen Umweltpreis 2002 der Kategorie Vereine und Verbände erhalten.
Überblick:
Landschaftspflege und Naturmärkte – wie passt das zusammen?
Unsere Kulturlandschaft ist in erster Linie ein Produkt Jahrhunderte langen bäuerlichen Wirtschaftens, wobei der Kreislaufgedanke dabei immer im Mittelpunkt stand.
Weil aber dieses Denken in regionalen Kreisläufen im Zeitalter der Globalisierung schwer umzusetzen ist, hat es sich der Landschaftspflegeverband zur Aufgabe gemacht, die unterbrochenen Kreisläufe zu schließen. Deshalb besteht unser vorrangigstes Anliegen darin, den umweltgerecht produzierenden Landwirt überhaupt erst einmal in der Fläche zu halten. Dort wo wir den Landwirt nicht mehr in der Fläche halten können, wo sich die Landwirtschaft zurückzieht, kommt es zu nachhaltigen Strukturproblemen durch Verbuschung des Offenlandes, zu Artenschwund und somit zur Entfremdung unserer Kulturlandschaft. Mit der regionalen Direktvermarktung bietet sich ihm ein zusätzliches Standbein an. Im Jahr 1993 initiierte der Landschaftspflegeverband den ersten Naturmarkt in Markneukirchen, dieser stellte eine wichtige Initialzündung für das Bauernmarktgeschehen in ganz Sachsen und für viele heute fest etablierte Direktvermarkter dar. Jährlich organisiert der Landschaftspflegeverband nun drei bis vier Öko- und Bauernmärkte in der Region, um Kontakte zwischen regionalen Anbietern und Verbrauchern zu knüpfen, traditionelles Handwerk lebendig vorzustellen, einheimische Tourismusangebote bekannt zu machen und das Zusammenspiel von Landwirtschaft, Kulturlandschaft, Naturschutz und Einkaufsverhalten zu verdeutlichen.
Wir bieten verschiedene Umweltbildungsprojekte für Kinder im Kindergarten- und Grundschulalter an. Dabei stehen Spiel und Spaß rund um die Themen Natur und Umwelt im Vordergrund. Es sind verschiedene Projekte möglich. Immer individuell abgestimmt auf Alter der Kinder und die Gruppengröße. Bevorzugt natürlich im Freien, aber auch eine Schlechtwettervariante ist nicht ausgeschlossen. Je nach möglicher Zeit sind Schnitzeljagden, Basteln, Kochen und Backen oder andere Projekte durchführbar.